- Szabó
- Szabó['sɔboː],1) Desző, ungarischer Schriftsteller, * Klausenburg 10. 6. 1879, ✝ Budapest 13. 1. 1945; begründete mit seinen dem Expressionismus nahe stehenden Romanen, v. a. mit »Das verschollene Dorf« (1919, ungarisch) sowie mit seinen Essays und Pamphleten die völkische Ideologie in Ungarn. In der Zwischenkriegszeit übte er einen starken Einfluss auf die Jugend aus. Sein Werk ist nach wie vor umstritten.Weitere Werke: (ungarisch): Romane: Wunderbares Leben (1921); Hilfe! (1925); Weihnachten in Klausenburg (1932).Essays: Der ganze Horizont, 3 Bände (1939).2) Ervin, ungarischer sozialistischer Theoretiker, * Slanica (Mittelslowakisches Gebiet) 22. 8. 1877, ✝ Budapest 30. 9. 1918; ab 1911 Direktor der Hauptstädtischen Bibliothek; förderte als Übersetzer und Kommentator der Werke von K. Marx und F. Engels den wissenschaftlichen Sozialismus. Nach 1905 kritisierte er scharf den »Reformismus« der Führung, verließ 1911 die Partei und vertrat zunehmend anarchosyndikalistische Ansichten.T. Süle: Sozialdemokratie in Ungarn (1967).3) István, ungarischer Regisseur und Drehbuchautor, * Budapest 18. 2. 1938; bedeutender Erneuerer des ungarischen Films in den 60er-Jahren; Inszenierung des »Tannhäuser« (1984, mit V. de Vasarély) in Paris.Filme: Zeit der Träumereien (1964); Vater (1966); Ein Liebesfilm (1970); Feuerwehrgasse 25 (1973); Budapester Legende (1977); Der grüne Vogel (1979); Vertrauen (1979); Mephisto (1980); Katzenspiel (1983); Oberst Redl (1984); Hanussen (1988); Zauber der Venus (1991); Süße Emma, liebe Böbe (1992); Ein Hauch von Sonnenschein (1999).4) László, französischer Bildhauer ungarischer Herkunft, * Debrecen 8. 9. 1917; lebt seit 1947 in Paris; v. a. anfangs beeinflusst von H. Moore, schuf Szabó in Stein, Holz oder Metall oft schwere, voluminöse Plastiken von urtümlichem Charakter, die an Fische, Vögel oder Urtiere erinnern können oder archaische Wesenheiten verkörpern (Sonnengott II, 1968-73; Mannheim, Luisenpark).5) Lőrinc, ungarischer Lyriker, * Miskolc 31. 3. 1900, ✝ Budapest 3. 10. 1957; seine anfängliche Naturlyrik ging später in einen zivilisationsfeindlichen Expressionismus über, der im Spätwerk an Schärfe verlor. Seine Dichtung (v. a. seine Hauptwerke, die aus 370 Einzelgedichten bestehende lyrische Autobiographie »Grillenmusik«, 1947, ungarisch, sowie der Sonettzyklus »Das sechsundzwanzigste Jahr«, 1957, deutsch) ist durch eine klare, von Modernismen freie poetische Sprache charakterisiert.6) Magda, ungarische Schriftstellerin, * Debrecen 5. 10. 1917; stellt in ihren sozialkritischen Romanen v. a. Konflikte dar, die sich aus den psychologischen Anpassungsschwierigkeiten des traditionellen ungarischen Mittelstandes nach 1945 ergaben. Starke Resonanz fanden v. a. »Das Fresko« (1958; deutsch), »Die andere Esther« (1959; deutsch) und »Das Schlachtfest« (1960; deutsch). Sie schrieb auch Gedichte, Theaterstücke und Reisebücher.Weitere Werke: (ungarisch): Romane: Erika (1958; deutsch); Inselblau (1959; deutsch); Maskenball (1961; deutsch); Geburtstag (1962; deutsch);. .. und wusch ihre Hände in Unschuld (1963; deutsch); Die Danaide (1964; deutsch); I. Moses 22 (1967; deutsch); Katharinenstraße (1969; deutsch); Abigail (1970; deutsch); Eine altmodische Geschichte (1977; deutsch); Hinter der Tür (1987; deutsch).Erzählungen: Lauf der Schlafenden (1967; deutsch).Essays: Die Traurigkeit der Halbgötter (1992).
Universal-Lexikon. 2012.